Geopfad

Drei geologische Großeinheiten unterschiedlichen Alters treffen bei Tegernheim aufeinander. Der Geopfad „Tegernheimer Schlucht“ gibt mit seinen 7 Stationen einen Einblick in die Erdgeschichte und lädt zum Entdecken und Informieren ein.


Der gut ausgeschilderte und leicht ab zuwandernde Rundweg beginnt am Ende der Tegernheimer Kellerstraße, wo Station 1 einen grundlegenden Überblick bietet, der durch Granit-, Sandstein- und Kalkblöcke ergänzt wird. Station 1a behandelt den Mittelberg als Teil des variszischen Gebirges. Station 2 verweist auf Tone und Sandsteine und Station 2a geht auf die Kontinentaldrift und die Meeresüberflutungen ein.


Bei Station 3 wird neben Kalken und Fossilien auch auf Altstraßen und Altwege eingegangen, die auf dem Keilberg noch festgestellt werden können. Neben den Eisenerzen steht bei Station 4 der Buchenmischwald im Mittelpunkt, Station 5 verweist auf die jüngste Geschichte, hier ist ein Bombenkrater sichtbar, der wahrscheinlich aus dem Jahr 1944 stammt, als Tegernheim und der östliche Teil Regensburgs von Luftangriffen heimgesucht wurden.


Station 6 behandelt Eichenmischwald und Niederwaldwirtschaft, bei Station 7 genießt man einen Ausblick über Tegernheim und das Donautal, geologisch bildet der Donaurandbruch den Mittelpunkt der Informationen.

Wandern durch die Erdgeschichte in Tegernheim

Einmaliges Geotop


Eines der wichtigsten Geotope Bayerns ist die Tegernheimer Schlucht. Wie kaum woanders treffen hier in Tegernheim drei geologische höchst interessante Großeinheiten unterschiedlichen Erdalters aufeinander und sind sogar sichtbar. Das kristalline Grundgebirge im Osten (Moldanubikum), das Schichtstufenland im Westen und das Molassebecken im Süden schieben sich in der Tegernheimer Schlucht aufeinander und treten teils ans Tageslicht.

Im November 2005 hielt der Geologe Dr. Wolf in Tegernheim einen Vortrag zur Geologie der Schlucht. Um der einzigartigen Konstellation Rechnung zu tragen, entstand die Idee zur Errichtung eines Geopfades. Dieser konnte 2009 mit sieben Stationen eröffnet werden.

Im Rahmen der Erstellung wurden die einzigartigen Gesteinsaufschlüsse der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

 

Jahrzehntelang war die Tegernheimer Schlucht und der Keilstein ein wichtiges Ziel von geologischen Exkursionen. Durch den zunehmenden Verfall und die Überwucherung der Aufschlüsse war das Interesse an Begehungen jedoch in den letzten Jahrzehnten erlahmt. Nun aber kann das Geotop wieder besichtigt und bewundert werden.

Große Anerkennung und Berühmtheit bereits in der Vergangenheit


Das Tegernheimer Geotop war schon in der Vergangenheit immer wieder Ziel herausragender Naturforscher. So besuchte beispielsweise kein geringerer als Alexander von Humboldt (1769-1859) die Tegernheimer Schlucht. Auch Geologe Carl Wilhelm von Gümbel (1823-1898) befasste sich mit dem interessanten Geotop. Nicht zuletzt verbrachte der Regensburger Augenarzt und Hobbygeologe August Brunhuber (1851-1928) einige Zeit im Gebiet der Tegernheimer Schlucht. Er war von 1900 bis 1920 Vorsitzender des Naturwissenschaftlichen Vereins in Regensburg und dieser Verein organisierte Exkursionen zur Geologie, Insekten- und Pflanzenkunde und auch alljährliche Familienausflüge meist kombiniert mit etwas Erholung und Erfrischung im Biergarten des weithin bekannten und beliebten Tegernheimer Sommerkellers.

Tegernheimer Sommerkeller als beliebtes Ausflugsziel


Bis 1930 konnten Besuchende der Tegernheimer Schlucht ihren Ausflug zur Schlucht mit einem Besuch in einen der schönsten Biergärten der Region verknüpfen. Nicht nur, dass 1847 an diesem romantisch gelegenen Ort des Kellers das deutsche Sängerfest stattfand, 1848 gab es hier sogar zwei Revolutionsfeiern. Der Dichter Eduard Mörike besuchte 1850, ausgerüstet mit einem Hammer, die Schlucht und den Keller.

Leider wurde Ende der 1930er Jahre der Wirtsbetrieb eingestellt. Der ehemalige Biergarten ist heute noch erkennbar, die zwei Gebäude des Sommerkellers stehen sogar noch. Zur Erinnerung an den Sommerkeller stellte 2003 der Heimat- und Geschichtsverein ein Denkmalschild auf.

Nicht nur Geologisches von Interesse


An den sieben Stationen des Geopfades können neben der Geologie auch Altwege, Wald, Bergbau, Bombenkrater, Jungsteinzeit, Waldrand, Trockenrasen und Pflanzenwanderungen aus dem Osten thematisiert. Für jugendliche Forscher bietet der Pfad ein Insektenhotel und einen Holzweg für kluge Köpfe.

Ergänzt wurde der Pfad westlich der Station 1 mit zwei überlebensgroßen Hirschkäfern aus Metall. Bei Station 5 wurde eine Bombenhülse aufgestellt. Station 7 gewährt einen herrlichen Ausblick ins Donautal und auf einer Panoramatafel sind markante topographische Punkte dargestellt.

Ein besonderer Höhepunkt war im Juli 2011 der Auftritt der Schauspielgruppe Dobernigl, die mit szenischen Darstellungen das harte Leben des Bergmanns schilderten. Ein weiteres Glanzlicht spielte sich im September 2012 ab, als Märchenpädagogin Edeltraud Forster auftrat und im Rahmen eines familien- und kindgerechten Spaziergangs die Geschichte vom Waldhaus erzählte.

Im Frühjahr 2023 wurde der Geopfad auf Initiative von Hans-Joachim Graf ergänzt, indem zwei weitere Tafeln aufgestellt wurden, welche die Kontinentaldrift, das variszische Gebirge und den Superkontinent behandeln.

Samstag, 15. April 2023

Sonntag, 14. Mai 2023

Sonntag, 11. Juni 2023 

Sonntag, 09. Juli 2023

Sonntag, 13. August 2023

Sonntag, 10. September 2023

Sonntag, 08. Oktober 2023

Sonntag, 12. November 2023

Die Winterführungen im Dezember, Januar, Februar und März entfallen!

Die Führungen starten um 14.30 Uhr

Station 1 des Geopfades Tegernheimer Schlucht

Gemeinde Tegernheim

AdresseGemeinde Tegernheim
Ringstraße 47
93105   Tegernheim
Kontakt
Telefon: 09403 / 9520-0
Fax: 09403 / 9520-22

Tel.: 09403/9520-0

Die Gebühr beträgt für Gruppen (mindestens 8 bis max. 20 Personen) 30,00 Euro.

Veranstalter:
Gemeinde Tegernheim

Anmeldung:
Tel.: 09403/9520-0

Die Gebühr beträgt 1,00 Euro pro Schüler, die Lehrkraft ist frei.