2.500. Ehrenamtskarte geht an Pflegemutter Edita Hechtbauer

05. Februar 2021: 48 Jahre jung, seit 24 Jahren im Landkreis Regensburg zu Hause und von ganzem Herzen Mutter

Edita Hechtbauer aus Pfatter ist eine von aktuell 99 Pflegeeltern(-teilen) im Landkreis und hat – wie alle Pflegeeltern, die länger als zwei Jahre Pflegekinder bei sich aufnehmen – Anspruch auf die Bayerische Ehrenamtskarte. Ihre Ehrenamtskarte war exakt die 2.500ste im Landkreis Regensburg, weswegen Landrätin Tanja Schweiger sie ihr – inklusive eines kleinen Geschenks – persönlich überreichte.

Mehr als 18 Jahre gehören Edita Hechtbauer und ihr Mann inzwischen zum Kreis der Pflegeeltern im Landkreis, 25 Pflegekinder haben sie in Kurz- und Vollzeitpflege bei sich aufgenommen und zusätzlich zu ihren eigenen drei Töchtern betreut. „Es gab Ferienwochen“, erzählt die gebürtige Tschechin, „da hatten wir acht Kinder im Haus, 24 Stunden am Tag.“ Auf das Thema „Pflegeeltern“ aufmerksam wurde sie durch eine Freundin. „Meine Töchter waren zwei, fünf und sieben Jahre alt. Ich wollte für sie da sein, und es stellte sich schnell heraus: Das ist genau meins: Mutter sein, Kindern ein Zuhause geben, nicht nur den eigenen, sondern auch solchen, die zeitweise oder auch lange kein eigenes Zuhause haben.“ Ihr eigenes Familienleben, da ist sich Edita Hechtbauer sicher, hat davon profitiert. „Es sind Freundschaften entstanden, die heute noch bestehen und die Berufswahl meiner Töchter spricht doch Bände: eine ist Erzieherin geworden, eine Kinderpflegerin und die dritte schließt ihre Erzieherinnen-Ausbildung gerade ab.“

Wie wird man Pflegeeltern? Pflegeeltern können Paare, aber auch Einzelpersonen werden, die ein sicheres Netzwerk mitbringen. Außer stabilen äußeren Faktoren, wie ausreichend Wohnraum, gesichertes Einkommen, Vorlage eines Gesundheitszeugnisses und eines erweiterten Führungszeugnisses, sind vor allem auch „weiche“ Kriterien ausschlaggebend, damit die Aufnahme, Integration und Erziehung eines Pflegekindes gelingen kann. Dazu gehören eine starke Persönlichkeit, Einfühlungsvermögen, Liebe zu Kindern, eine stabile Partnerschaft, in der offen geredet wird. Pflegekinder brauchen eine feste Richtschnur, die nur die Erwachsenen geben können. Die größte Herausforderung stellt für viele Pflegeeltern der Umgang mit den leiblichen Eltern dar, denen sie bei Besuchskontakten der Kinder begegnen. Hier ist eine wertschätzende Haltung geboten. Dabei werden Pflegeeltern vom Jugendamt unterstützt.

Kontakt: Fragen zum Thema Pflegeeltern beantwortet unser Pflegekinderdienst christina.lilla@lra-regensburg.de, Telefon 0941 4009-554, Franziska.eichhammmer@lra-regensburg.de, 0941 4009-238, Renate.klemm@lra-regensburg.de, 0941 4009-610 und Christina.funke-schug@lra-regensburg.de, 0941 4009-186. Informationen darüber gibt es auch auf der Internetseite des Landkreises unter www.landkreis-regensburg.de,  Rubrik Kinder, Jugendliche und Familie, Stichwort Pflegekind.

Bayerische Ehrenamtskarte: Der Landkreis Regensburg hat die Bayerische Ehrenamtskarte 2016 gemeinsam mit der Stadt Regensburg eingeführt als sichtbares Zeichen des Dankes und der Anerkennung für Bürgerinnen und Bürger, die sich in besonderer Weise ehrenamtlich engagieren. Inhaber/innen der Karte erhalten Vergünstigungen in staatlichen oder kommunalen Einrichtungen (zum Beispiel beim Eintritt in Museen, Theater, Schwimmbäder, Schlösser) oder Rabatte beim Einkauf in Geschäften und bei Firmen in nahezu ganz Bayern. Zurzeit gibt es bayernweit mehr als 4 000 Akzeptanzstellen, in Stadt und Landkreis Regensburg sind es 146. Alle wichtigen Infos unter www.freiwilligenagentur.landkreis-regensburg.de oder telefonisch unter 0941 4009-414 (Yvonne Bachfischer).
 

Bildtext: Landrätin Tanja Schweiger (links) überreichte die 2500. Ehrenamtskarte im Landkreis an Pflegemutter Edita Hechtbauer aus Pfatter (rechts). In der Mitte Dr. Gaby von Rhein, Leiterin der Freiwilligenagentur. Foto: Birgitt Retzer