Breitband- und Mobilfunkveranstaltung für Kommunen

19. August 2020: Kooperation in einer Gigabit-Gesellschaft steht bevor

Regensburg (RL). Circa 40 Bürgermeisterinnen, Bürgermeister und Breitbandbeauftragte folgten kürzlich der Einladung von Landrätin Tanja Schweiger zur zweiten Informationsveranstaltung 2020 Breitband und Mobilfunk im Landratsamt Regensburg.

Die Veranstaltung fand in einem neuen Format statt: Erstmals konnten die Teilnehmer wählen, ob sie vor Ort oder per Videokonferenz an der Veranstaltung teilnehmen möchten. Im Mittelpunkt stand die vorgesehene Gründung einer Breitband-Infrastruktur-Gesellschaft sämtlicher Landkreiskommunen. „Die Versorgung von Unternehmen sowie der Bürgerinnen und Bürger mit Glasfaser ist ein zentraler Schritt für die wirtschaftliche Prosperität unseres Landkreises“, so Landrätin Tanja Schweiger, die in dem Zusammenschluss viele Chancen für einen gemeinsamen, interkommunalen Breitbandausbau sieht.

Der Beitritt der Kommunen soll zum Jahresbeginn 2021 starten und den Glasfaserausbau in den Kommunen koordinieren und unterstützen. Christian Baumann vom Bayerischen Kommunalen Prüfungsverband (BKPV) stellte hierzu verschiedene Optionen dar, die bei einer Gründung möglich wären. Die von den Teilnehmern favorisierte Variante soll in den nächsten Wochen ausgearbeitet und dann voraussichtlich Ende September in einer weiteren Breitbandkonferenz präsentiert werden.

Im Anschluss präsentierte Alfons Steimer, Amt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, die neue Breitbandrichtlinie, aufgrund der die Gemeinden beim Breitbandausbau finanziell stark finanziell unterstützt werden können

Harald Hillebrand, Breitbandbeauftragter des Landkreises und Moderator der Veranstaltung, informierte in seinem Rückblick über den bisher vorbildlich gelaufenen Breitbandausbau in den Gemeinden. In einer Umfrage, die der Landkreis bei den Gemeinden durchführte, äußerten sich diese mit der Unterstützung des Landkreises in Sachen Breitband- und Mobilfunkausbau sehr zufrieden. Fast alle Gemeinden wollen auch zukünftig auf einen verstärkten Glasfaserausbau setzen. Eine klare Mehrheit wünscht sich künftig eine noch intensivere Zusammenarbeit mit der Laber-Naab-Infrastrukturgesellschaft GmbH (LNI).

Sabine Spangler von der R-KOM GmbH und Renè Meyer berichteten in ihrem Rückblick ebenfalls von der guten Zusammenarbeit, die weiter vertieft werden solle. Die R-KOM GmbH stellte zudem ihren neuen Koordinator Sebastian Schöberl vor.

„Beim Thema Mobilfunkausbau bestehen immer noch große Unterschiede zwischen tatsächlicher Verfügbarkeit und in der ‚offiziellen’ Bayern-Karte dargestellten Abdeckung“, so Harald Hillebrand. Der Landkreis habe sich von Anfang an dafür stark gemacht, mit eigenen Messungen in das Förderprogramm zu kommen, sofern der Nachweis für eine zu schwache Abdeckung geführt werden kann. „Dies ist inzwischen möglich.“

So hat Renè Meyer, Geschäftsführer der LNI GmbH, in Zusammenarbeit mit einem Ingenieurbüro in der Gemeinde Laaber Mobilfunkmessungen durchgeführt und sogenannte „weiße und graue Flecken“ geortet. Diese Messungen, die bestimmte Richtlinien erfüllen müssen, wurden bereits an das Mobilfunkzentrum Bayern weitergeleitet. Eine Anerkennung dieser Messung und der „neuen Mobilfunklöcher“ wurde inzwischen bestätigt, so das ein weiterer Mobilfunkausbau in der Gemeinde Laaber gefördert werden könnte. Passend hierzu stellte Sonja Baier vom Mobilfunkzentrum Bayern die Möglichkeiten für einen geförderten Mobilfunkausbau vor.

Wirtschaftsförderer Roland Weiß nahm die Anregung mit, Veranstaltungen dieser Art, aufgrund der positiven Resonanz, in Zukunft sowohl digital als auch vor Ort anzubieten

 

Bildunterschrift: Machen sich stark für eine Kooperation in einer Gigabit-Gesellschaft: v. li. Landrätin Tanja Schweiger, Christian Baumann, DIE Gigabitgesellschaft; Harald Hillebrand, Breitbandbeauftragter des Landkreises und Renè Meyer, Geschäftsführer der LNI GmbH – Foto: Beate Geier