Kulturschaffende aus dem Landkreis trafen sich in Neutraubling

20. November 2023: LandKulturForum 2023
Landrätin Tanja Schweiger (5.v.r.) präsentierte den neuen Landkreis-Almanach.

Regensburg (RL). Zum LandKulturForum hatte der Landkreis Regensburg am Mittwoch, 15. November, in die Räume der VHS Regensburger Land nach Neutraubling eingeladen. Rund 50 Kulturschaffende kamen dort zusammen, um gemeinsam Ideen für die Kulturarbeit im Landkreis zu entwickeln. Auch der neueste Band der Schriftenreihe „Regensburger Land“ wurde vorgestellt.

 

Zum ersten Mal seit 2019, seit Unterbrechung durch die Corona-Pandemie, kamen wieder Ehrenamtliche, Künstlerinnen und Künstler sowie Veranstalterinnen und Veranstalter bei dem Arbeitstreffen zusammen, das der Landkreis bereits 2007 und 2009 sowie seit 2014 jährlich veranstaltete. „Seitdem haben wir viel gemeinsam geschafft“, sagte Landrätin Tanja Schweiger bei ihrer Begrüßung und verwies etwa auf die kulturelle Veranstaltungsreihe des Landkreises, die jedes Jahr unter einem anderen Thema steht. Das LandKulturForum soll unter anderem dazu dienen, Vorschläge für das nächste Motto zu entwickeln, aber auch generell Wünsche und Anliegen für die Kulturarbeit im Landkreis zu sammeln. „Ich bin sehr gespannt, was heute Abend an Ideen herauskommen wird“, so die Landrätin.

 

Neuer Landkreis-Almanach

Im Rahmen ihrer Begrüßung stellte die Landrätin auch den 9. Band der Reihe „Regensburger Land – Der Landkreis Regensburg in Geschichte und Gegenwart“ vor. „Zum 50. Jubiläum der Gebietsreform und damit des Landkreises Regensburg in seiner heutigen Form, entstand im vergangenen Jahr eine etwas anders konzipierte Ausgabe in Zusammenarbeit mit den Landkreisgemeinden“, erklärte sie. „Heuer erscheint das Buch nun wieder in Form eines Almanachs, als eine bunte Mischung historischer, kultureller und heimatkundlicher Themen.“

 

Das Spektrum reicht von geschichtlichen Ereignissen über architektonische Besonderheiten bis hin zu prägenden kulturellen Persönlichkeiten. Dazu gehört der 2022 verstorbene, emeritierte Papst Benedikt XVI. Texte zu den Kulturpreisträgerinnen und -trägern 2022 und 2023, darunter der Gitarrist Milorad Romic und das Künstlerehepaar Glas aus Nittendorf, nehmen das aktuelle Kulturleben unter die Lupe. Auch Festivals wie das „Heimatblosn“ und das Literaturfestival Frauenzell waren in jüngerer Zeit Sammelpunkte für Kulturschaffende und -fans. Leserinnen und Leser erfahren außerdem etwas über Grabungsfunde im Regensburger Land sowie über die Ergebnisse der archäologischen Forschung rund um die Burg Wolfsegg. Ein weiterer Beitrag entführt auf eine Zeitreise ins Jahr 1838 zum Besuch der russischen Zarin in Köfering. Ein anderer beschreibt, wie das Tal der Schwarzen Laber zwischen dem 19. und 20. Jahrhundert zur Anlaufstelle für Sommerfrischler wurde. Diese und weitere Beiträge auf 168 Seiten machen Band 9 von „Regensburger Land“ zu einer abwechslungsreichen Lesereise durch den Landkreis. Erschienen ist er beim Verlag Schnell & Steiner in Regensburg. Das Buch ist ab sofort zum Preis von 19,95 Euro unter www.schnell-und-steiner.de sowie im Buchhandel erhältlich.

 

Intensive Arbeit an Zukunftsideen

Die Landrätin dankte den Beteiligten, unter anderem den Autorinnen und Autoren, von denen einige zur Präsentation gekommen waren. Anschließend begrüßten Ulrike Schmid, Geschäftsführerin der vhs Regensburger Land, und Dr. Thomas Feuerer, Kulturreferent des Landkreises Regensburg, ihrerseits die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des LandKulturForums.

 

Feuerer ging auch noch einmal auf die Grundidee der „Zeitenwende“ ein, welche als Schlagwort dem Kulturprogramm 2023 einen roten Faden verlieh. „Sehr viele Entwicklungen und Ereignisse der vergangenen Jahre haben uns deutlich vor Augen geführt: Die Welt verändert sich und zwar rasant!“, sagte der Kulturreferent. Solche Wendepunkte gäbe es in jedem Leben und auch in der Geschichte immer wieder. Die Herausforderung sei, damit umzugehen. „Und hier kommt eben die Kultur ins Spiel, denn die Kultur ist ein Spiegel der Veränderung und wirkt wie ein gesellschaftlicher Katalysator.“ Als Impuls für das nächste Jahresthema plädierte er dafür, diesen Ansatz aufzugreifen und fortzusetzen.

 

In vier Gruppen erarbeiteten die Anwesenden schließlich Vorschläge für das Jahresthema 2024, von denen einige nach Abstimmung im Plenum weiterverfolgt werden. Das endgültige Ergebnis und den Aufruf zur Beteiligung wird das Kulturreferat noch vor Jahresende bekannt geben.

 

Außerdem sammelten die Arbeitsgruppen Wünsche und Anliegen für die zukünftige Kulturarbeit im Landkreis. Im Vergleich zu vor der Corona-Pandemie kämen immer noch weniger Besucherinnen und Besucher zu den Veranstaltungen, berichteten viele Kulturschaffende und –veranstaltende. Außerdem falle die Entscheidung dazu oft spontaner, was man an geringeren Vorverkaufszahlen merke. Ein wiederkehrendes Anliegen war, die Jugend besser zu erreichen, sowohl als Publikum als auch als Mitwirkende für Kulturformate. Auch das Thema Integration wurde immer wieder angesprochen. Eine weitere Herausforderung für die Kulturschaffenden ist, dass sie ihre Angebote auf immer mehr und unterschiedlicheren Kanälen kommunizieren müssen. Jede Zielgruppe informiere sich in anderen Medien. Hier wünschten sie sich eine stärkere Unterstützung und Vernetzung seitens des Kulturreferats. Auch der Wunsch nach finanzieller Unterstützung durch den Landkreis wurde geäußert.

 

Nach der Abschlussdiskussion bedankte sich Dr. Thomas Feuerer bei allen Beteiligten für die intensive Mitarbeit und versprach, die gesammelten Vorschläge zu prüfen und nach Möglichkeit zur berücksichtigen. Bei einem Buffet in der Cafeteria gab es anschließend noch die Möglichkeit, sich ungezwungen auszutauschen.